Guten Morgen! Das sind Mr. Rabenstein: Shorts - Der Newsletter für News, für die sonst nirgendwo Platz ist.
Heute mit:
US-Regionalbank-Aktien fallen um -40 % 📉
Powell: Zinssenkungen im März sind “unwahrscheinlich” 😟
Warum Meta, Apple und Amazon heute liefern müssen 🚛📦
US-Regionalbank-Aktien fallen um -40 % 📉
Beginnen wir die schwere Kost heute Morgen mit einigen kleinen Bissen:
Die Aktien der New York Community Bancorp (NYCB) fielen gestern um fast -40 %.
Analysten rechneten mit 250 Millionen US-Dollar Gewinn für das vierte Quartal.
Stattdessen vermeldete die Bank Verluste in Höhe von 260 Millionen US-Dollar.
Außerdem kündigte die Regionalbank an, die Dividende um 70 % zu kürzen.
Laut Management zwangen ein erheblicher Aufbau von Rückstellungen und verschlechterte Gewinnaussicht das Unternehmen zu diesem Schritt.
Die NYCB übernahm im vergangenen Jahr die Vermögenswerte der pleitegegangenen Signature Bank.
Erst vergangenen Sonntag wurde bekannt, dass die Fed das Bankenrettungsprogramm BTFP, dass im Zuge der Bankenpleiten eben jener Signature Bank und der Silicon Valley Bank ins Leben gerufen wurde, in rund einem Monat (am 11. März) auslaufen lassen wolle.
Der gestrige Pessimismus erfasste den gesamten US-Regionalbankensektor:
So lag die Valley National Bancorp (VLY) zu Börsenschluss bei -7,77 %.
Die Western Alliance Bancorp (WAL) endete bei -6,42 %.
Und auch Zions Bancorporation N.A (ZION) schloss mit -5,72 %.
In meinem Ausblick Anfang diesen Jahres habe ich darauf hingewiesen, dass sich jene Art von Nachrichten heuer leider häufen könnten.
Powell: Zinssenkungen im März sind “unwahrscheinlich” 😟
Die Rede von Fed-Chef Jerome Powell sorgte gestern für ein kleines Beben an den Börsen: Vor allem seine Aussage, dass er Zinssenkungen im März “für nicht wahrscheinlich” halte, ließen die Märkte aufhorchen.
Ökonomen hatten bereits im Vorfeld davor gewarnt, dass die Märkte viel zu optimistisch und Zinssenkungen im Mai oder Juni wahrscheinlicher seien.
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Außerdem glaube Powell, dass eine sanfte Landung (soft landing) noch nicht erreicht wäre und im Kampf gegen die Inflation noch viel zu tun sei.
Spannend waren auch seine Ansichten zu KI und Homeoffice im Zusammenhang mit Produktivität und produktivitätssteigernden Maßnahmen:
Meine Vermutung ist, dass wir wieder dorthin zurückkehren werden, wo wir waren, weil [...] Heimarbeit nicht die Produktivität zu steigern scheint. Künstliche Intelligenz, generative KI, möglicherweise schon, aber wahrscheinlich nicht auf kurze Sicht, sondern eher langfristig gesehen. (Jerome Powell)
Die gestrige Pressekonferenz kann sich übrigens hier in voller Länge nochmals angesehen werden:
Warum Meta, Apple und Amazon heute liefern müssen 🚛📦
Microsoft und Google mussten Anfang der Woche trotz guter Ergebnisse bereits ordentlich Federn lassen. So liegen die beiden Mag-7 nach Bekanntgabe der Quartalszahlen nun bei -8 % (Google) bzw. -3 % (Microsoft).
Dabei haben die Techgiganten die Erwartungen sogar übertroffen:
Das EPS von Google lag +3 % über den Prognosen.
Microsoft konnte sogar +5,1 % gegenüber dem EPS-Forecast aufwarten.
Das Problem sind hier vielmehr die extrem hohen Erwartungen:
Wie ich in meinem Ausblick zu Tech-Stocks Anfang des Jahres ausführlich dargelegt habe, werden die Magnificent-7 mit einem durchschnittlichen KGV von 53 gehandelt.
Dementsprechend groß ist an den Märkten die Fantasie. Wird diese getrübt, wie etwa durch ein leichtes Unterschreiten der Umsatzprognosen bei Werbeeinnahmen von mickrigen -0,46 Prozent1, wird trotz einer 11-prozentigen Steigerung im Vergleich zum Vorjahr, die Google-Aktie von den Spekulanten abgestraft.
Ein stark überkaufter Markt zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass positive (Unternehmens)Nachrichten von den Märkten nur noch kaum und negative Meldungen dafür umso stärker wahrgenommen werden. Die Erwartungen müssen also jedes Mal von Neuem übertroffen werden.
Nach den durchwachsenen Reaktionen bei Google und Microsoft und der gestrigen Pressekonferenz der Fed, müssen Meta, Apple und Amazon heute liefern.
Meme of the Day 😂
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Edit: Aufgrund eines Fehlers in der Kommasetzung musste der ursprüngliche Wert von -0,0046 Prozent auf -0,46 Prozent korrigiert werden.